150
Flatterulmen in BALDWALD ZWEI
2008 haben wir rund 150 Flatterulmen (Ulmus laevis) gepflanzt. Bei den insgesamt über 12.000 Bäumen in BALDWALD sind es relativ wenige, denn wir waren damals sehr unsicher ob sie überleben werden. Das Risiko größerer Baumverluste wollten wir nicht eingehen.Aber heute stehen fast alle Flatterulmen gut da. Sie stehen verstreut (nicht als Gruppe) im nord-östlichen Teil von BALDWALD EINS. Von den ca. 40 Ulmenarten sind in Nordeuropa wesentlich drei kultiviert, die Bergulme, die Feldulme und die Flatterulme. Letztere hat eine etwas härter Rinde und ist so ein wenig mehr gegen die Ulemsnplintkäfer, die die Ulmenlrankheiten übertragen, geschützt.
Was
fällt bei den Ulmen auf?
Zu allererst die stark zerklüftete, ja archaisch
und uralt wirkende Rinde der jungen Ulmenzweige, selbst bei den jüngsten
Zweigen. Auffällig schön. Zum Anderen: Shr eindrucksvoll ist die vollendete
Symetrie der Ulmenzweige: Wie eine perfekt geplante Leiter wachsen sie am Baum.
Und zudem: Die Vitalität und Wachstumsfreude der Ulmen ist für ihre
Nachbarn ein Problem: Viele kleiner Eichen und Buchen wurden in BALDWALD auch
durch die kräftigen Ulmenzweige verdrängt und ihnen wurde das notwenidge
Sonnenlicht genommen. "Einmal gepflanzt, erweisen sich Ulmen in
der Jugendphase als ausgesprochen wuchsfreudig. Verglichen mit anderen gängigen
Arten, beispielsweise Baumhasel und Linde, legen Ulmen bis zu 50 % mehr an Stammumfang
und Höhe zu. Sie wachsen also schneller zu ansehnlichen Bäumen heran
und übernehmen frühzeitiger ihre Funktionen als Gestaltungselemente,
Schattenspender und Sauerstoffproduzenten." [4]
Eine wechselhafte Geschichte der Ulmen
Im Altertum stand die Ulme als Symbol des Todes und der Trauer, während sie dann später im Mittelalter eher politische Bedeutung erlangte als z.B. Gerichtsbaum oder Gedenkbau. "Nach Einschätzung des Landschafts-Architekturhistorikers Thomas J. Campanella wird die Ulme zu einem der weltweit wirkmächtigsten Symbole der Revolution" Quelle [2] bezogen auf Noramerika. In Boston wird 1937 mit rund 25 Millionen gepflanzten Ulmen der ausgedehntesten jemals angelegten Stadtwald gegründet. In Nordamerik ist es meist die "ulmus americana", auch Weißulme genannt, eine eher schnell wachsende Unterart in der Familien der Ulmengewächse.
"Eine neue Methode zur Bestimmung der mitteleuropäischen
Ulmen: Ein Leitfaden für die Praxis" von 2021: "Die Ulmen
in Europa sind von einer tödlichen Krankheit bedroht, der Holländischen
Ulmenkrankheit. Vielfach wird versucht, die verbliebenen einheimischen
Bestände zu schützen und wo möglich zu erweitern. Dazu
ist eine genaue Kenntnis der Arten unabdingbar, da sie sich der Krankheit
gegenüber sehr unterschiedlich verhalten und auch in anderer ökologischer
Hinsicht stark unterscheiden. Dieses Buch stellt einen neuartigen Schlüssel
zur sicheren Bestimmung der Ulmen vor." 36 Seiten für 9,99 EUR,
als kindle-Version 4,49 EUR. . Leseprobe leider nicht möglich. https://amzn.to/48BI2vn
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Pilze
vernichten die Ulmen
Alle Ulmenarten sind seid Jahrzehnten von speziellen Pilzen bedroht. Die anschließende Krankheit der Ulmen wird auch "Holländische Ulmenkrankheit genannt, da sie erstmals 1920 in den Niederlanden auftrat. Der verantwortliche Pilz verbreitete sich sehr schnell. In Amerika ist es der Pilz Ceratocystis ulmi, der seit ca. 1930 etwa die Hälfte der Ulmenbestände vernichtet hat. "Dieser Pilz verstopft die wasserführenden Gefäße des Baumes, führt zum Verwelken und schließlich Absterben .. des ganzen Baumes. Rindenkäfer verbreiten die Krankheit von Exemplar zu Exemplar." Quelle [1] . Das Ulmensterben in England "ist eine durch Schlauchpilze der Gattung Ophiostoma (Ophiostoma novo-ulmi/..) verursacht" worden, der schon eine lange Geschichte hat, aber erst seit den 60er und 70er Jahren vermehrt in verschiedenen aggressiven Arten aufttritt. In sieben Jahren (1971 bis 1978) verlor z.B. England rund 20 Millionen Ulmen, etwa 70% des Bestandes durch diesen Pilz. [2]
Die
Hoffnungsträger
Versuche, diese Anfälligkeit durch Kreuzungen mit anderen Ulmen zu vermeiden,
haben bisher noch nicht zu durchschlagenden Erfolgen geführt, weil resistente
Arten zugleich mit Nachteilen behaftet sind. Der Sibirischen Ulme beispielsweise
fehlt der symmetrische Wuchs und das Holz ist wesentlich brüchiger und
splittert leicht. Gegen das Ulmensterben resistent sind beispielsweise die
Sorten Princeton und Valley Forge.[2] .
Ende der 80er Jahre wurden von der Biologischen Bundesanstalt für Land-
und Forstwirtschaft in Darmstadt Freilandversuche zur Ulmenkrankheit durchgeführt,
doch die Ergebnisse sind ernüchternd: "Alle bisher an diesen neuen
Ulmenzüchtungen durchgeführten Resistenztests haben gezeigt, daß
es eine absolute Resistenz gegen die Holländische Ulmenkrankheit bisher
nicht gibt und auch zukünftig nicht zu geben scheint, jedoch ist der
Grad der Anfälligkeit einzelner Arten, Kreuzungen und Klone unterschiedlich
hoch. Diese Beobachtungen haben zu der Erkenntnis geführt, daß
die Resistenz von Ulmen gegen die Holländische Ulmenkrankheit polygen
vererbt wird (HEYBROEK, 1970), d. h. es sind zahlreiche Gene an der Ausbildung
der Resistenz beteiligt." Bericht Quelle [3]
[1]:https://de.wikipedia.org/wiki/Amerikanische_Ulme
[2]: https://de.wikipedia.org/wiki/Ulmensterben
[3]: https://www.openagrar.de/servlets/MCRFileNodeServlet/openagrar_derivate_00037158/1991-039.pdf
[4]: https://www.galk.de/arbeitskreise/stadtbaeume/themenuebersicht/schaderreger-und-krankheiten-an-baeumen/hollaendische-ulmenkrankheit
[5]: Fdcgoeul, CC BY 3.0, via Wikimedia Commons
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