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Wald-Foto-Tagebuch 2023

Wald unter Wasser / Pilze überall / Spechte im Wald / Feen, Elfen, Trolle

Die achte Woche unter Wasser -


- das werden einige Pflanzenwurzeln nicht überleben. Fäulniss breitet sich aus. Und das Wasser ist kaum in Bewegung und fällt nur milimneterweise. Wir können nur hoffen dass die verschiedenen Baumarten die von diesem Wasser gefangen sind es überleben. Geschätzt sind es um die 1.000 Bäume die in BALDWALD direkt im Wasser stehen, bei anderen wird es nur partiell sein. Doch auch wenn der Waldboden trocken scheint kann in 50 cm Tiefe voll das Wasser stehen. Und wir werden etwas Geduld haben müssen um den diesjährigen Hochwasserschaden beurteilen zu können, denn die ersten Knospen und Blätter versprechen noch nicht unbedingt dass die Wurzeln auch wieder aktiv arbeiten können. Anbei ein paar aktuelle Fotos, die ersten drei aus BALDWALD, das vierte vom Nachbarwald. Alle vom 3. März 2024







Wald unter Wasser


Zum Abschluss des Jahres noch ein besonderes Erlebnis: Wald im Wasser. Der naheliegende Fluss die "Aller" (Luftlinie ca. 400 Meter entfernt) hat aktuell Hochwasser und drückt dadurch in ihre alten Flussarme hinein. Und von Oben kam / kommt der Regen. Nichts fliest mehr ab oder kann versickern, das Wasser steht. Eine seltene, fotografisch reizvolle aber ökologisch katastrophale Situation.

Die Fotos zeigen den Stand Ende 2023 in BALDWALD und einem Nachbarwald und haben uns doch einiges an Mühe abverlangt: Für die Aufnahmen waren wir mehrere Stunden unterwegs. Es dauerte einen Zugang in den Wald zu finden. Auch mit Gummistiefeln war es schwierig, da der kaum verdichtete Waldboden oft überrascht nachgibt und man tiefer einsakt als gewollt. Und das alles mit dem gesamten Fotogepäck - z.B. für Panoramaaufnahmen - auf dem Rücken.






Zu Aller-erst zwei Panoramablicke, der Obere in BALDWALD, der Untere in einem älteren Nachbarwald. Doch das Bild immer gleich: Wasser überall.



wald unter Wasser

Hier eine typische Mischwaldgruppe im Wasser. Wenn auch stellenweise nur wenige Zentimeter hoch ist doch der gesamnte Wurzelbereich betroffen. Einige Zeit werden es die Wurzeln durchhalten, zwei Wochen sollte kein Problem sein, doch irgendwann dann fangen die Wurzeln an zu faulen.

wald unter Wasser
Hier ein Blick in die Erlengruppe (Schwarzerlen) mit einem fotografisch etwas verschwommenen Vordergund. Um die Erlen müssen wir uns keine Sorgen machen, sie sind sehr feuchteresistent. Ein Grund dafür dass z.B. Venedig überwiegend auf Erlenstämmen gegründet / bebaut wurde.



wald unter Wasser


Hier ein alter, normalerweise trockener Bachlauf quer durch den Wald. Natürlich wäre es schön, diesen Bachlauf auch im Sommer zu aktivieren, aber dafür gibt es keine Möglichkeit, der Fluss Aller ist einfach zu weit entfernt. Und über Jahrzehnte wurde das Land - um es frühzeitig im Jahr landwirtschaftlich bearbeiten zu können - trocken gelegt. Das Drama in diesem Bild ist jedoch nicht zu sehen: Der Ein-/Ausgang eines Dachsbaus liegt unterhaölb der kleinen Eiche lionks im Bild. Dort wurden schon mehrfach junge Dachse geboren, jetzt jedoch ist es ein rieseiges Wasserloch. Birken mögen übrigens diese alten Senken, da sie dort in der Regel mehr Feuchtigkeit finden. Und ihre Samen (die Birken wurden nicht gepflanzt sondern haben sich selbst hier niedergelassen) gern in diesen Senken verbleiben. Ob ihr oft zu sehender schräger Wuchs auf einen unsichern Untergrund oder die einseitigen Fressattaken der (unterirdisch) lebenden Schwermäuse zurück zu führen ist bleibt ungeklärt.

wald unter Wasser

Hier ein einem älteren Buchen-/Eichenwald nebenan (gehört nicht zu BALDWALD). Von den Farben und der Atmosphäre her reizvoll.



wald unter WasserWald unter Wasser

Hier nochmal Fotos aus der Erlengruppe, rechts mit vielen Luftblasen, da die Luft in den ersten Überschwemmungstagen aus dem Boden entweicht.

Wald unter WasserWald unter Wasser 2002

Links ein Foto mit einigen Haselbäumen / -sträuchern im Wasser.

Das rechte, letzte Foto dieser Serie ist historisch aus unserem Archiv von 2002 (noch bevor BALDWALD gepflanzt wurde) und zeigt den alten Flussarm bei damaligem Hochwasser, aufgenommen von einem alten Jägerhochsitz der Heute aber nicht mehr steht. Das Vorhandensein dieses alten Flusslaufes hat übrigens zu der Entscheidung geführt im Kern hier eine Erlengruppe zu pflanzen. Beim Pflanzen hier stießen wir hier schon nach ein, zwei Spatenstichen immer wieder auf hellen Strandsand und (vom Wasser abgerundete) Kieselsteine.



Winterstart

Der Winter - also Temperaturen um und unter Null und Wasser als Schnee - ist da, aber ich bin noch nicht in den Wald gekommen um ein paar aktuelle Fotos zu machen. Daher hier Blicke in den Winter 2021, den ich damals auch im Wald rechtzeitig erleben durfte: Blätter im Rauhreif, Blicke in einen schlafenden Wald und ein junger Rehbock der durch den neuen Schnee stampfend neugierig in die Kamera schaut, in eine Wildkamera, die automatisch filmte. Ich war nicht dabei.

Herbstfarben im WaldHerbstfarben im Wald

Herbstfarben im WaldHerbstfarben im Wald

Herbstfarben im WaldHerbstfarben im Wald

Oktoberblicke

Eher unspektakulär, aber imer wieder ein Erlebnis ist der Übergang der Pflanzen und Tiere in die Winterruhe. Hier ein paar aktuelle Eindrücke aus BALDWALD. Zuerst der scheinbar immer breiter werdende Eingang des Dachsbaus - oder ist es ein Fuchsbau? Denn der jungen Fuchs wurde hier auch schon vor dem Eingang gesichtet. Da es nicht unüblich ist dass Dachs und Fuchs gleiche Bauten benutzen bleibt die Frage offen. Ehrlich gesagt sind mir die Füchse etwas lieber (auch wenn sie nicht so reinlich sind wie die Dachse), denn sie sind die besten Gegner der baumschädigenden Mäuse.

Herbstfarben im WaldHerbstfarben im Wald

Pilze überall

Immer wieder gut zu entdecken sind die scheinbar unzählige verschiedenen Baumpilze, die meist an abgestorbenen Ästen, Zweigen oder auch Bäumen zu finden sind. Einige Baumpilze sollen essbar und genießbar sein. Vielleicht ist es an der zeit sich damit etwas mehr zu beschäftigen.

Herbstfarben im WaldHerbstfarben im Wald

Herbstfarben im WaldHerbstfarben im Wald

Wie nah Leben und Sterben beieinander liegen ist auch im Wald immer wieder zu sehen. Hier die ersten, vereinzelten Früchte einer noch jungen (ca. 14 Jahre alten) Eiche. Normal tragen Eichen erst nach einigen Jahrzehnten (die Angaben schwanken zwischen 10 und 50 Jahren) erstmalig Eicheln. Daneben die Federn eines verstorbenen oder erlegten Vogels. Klein war er nicht, doch welche Art es war können wir auch nicht sagen.

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Spechte in BALDWALD

Etwas unerwartet mussten wir feststellen dass viele Tiere einen alte, tote Fichte zwischen den beiden Wäldern geradezu lieben. Auf der Wildkamera dort waren vor allem Spechte immer wieder zu sehen. Inzwischen haben Sie den Fuss des Baumes bei der Suche nach Maden, Würmern und Käfern regelrecht zermahlen. Hier erste Bilder aus den dutzenden Videos, die gerade geschnitten und dann hier im Fototagebuch auch veröffentlicht werden. (Wer dazu informiert werden möchte nutze den newsletter "NEUE WÄLDER", Bestellungen hier möglich.)

Herbstfarben im Wald Herbstfarben im Wald

Herbstfarben im WaldHerbstfarben im Wald

Feen, Elfen, Trolle

Wahrscheinlich hat es eine ganz natürliche, dem Wind und der Geometrie folgende Erklärungen - doch es fällt auf: Um einigen wenigen Bäumen herum sammeln sich immer wieder kleine, abgebrochene Zweige und machen den Eindruck eines kleinen Zeltbaus am Fuße des Baumes. Ich verspreche: Bei den Fotos wurde nicht nachgeholfen, die kleinen Bauten haben wir so im Wald an sehr unterschiedlichen Stellen und Bäumen (Hainbuche, Buche und Eiche) vorgefunden. Die Fantasie dass neben den vielen Waldtieren auch andere Wesen den neuen Wald bewohnen wollen ist doch auch ganz nett.

Herbstfarben im Wald Herbstfarben im Wald

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Waldsommer

Während vielerorts hohe Sommertemperaturen uns zum Schwitzen bringen und die Diskussion über Hitzeschutz überall zu hören ist, sind die Sommertemperaturen im Wald recht angenehm. Gefühlt mehrere Grad niedriger ist es im dichten Baldwald. Und es gab in den letzten Tagen einiges zu sehen, so die jungen Waschbären im Baum.

Herbstfarben im Wald Herbstfarben im Wald

Sie waren deutlich zu hören, die jungen Waschbären an der alten Kiefer. Noch etwas hilflos übten sie einen Baum zu erklimmen. Etwas verwundert nahmen sie uns dann wahr und schauten in die Kamere. Doch wir waren noch weit entfernt, daher die leichte Unschärfe in den Bildern. Wenig später schon kam die Mutter (oder war es der Vater?) angelaufen und rief die jungen Bären zurück. Es ging sehr schnell und sie waren beim Lauf durchs dichte Unterholz nicht mehr zu sehen. Ihr zu Hause, wahrscheinlich im Unterholz des alten Wald zwischen BALDWALD EINS und ZWEI,haben wir nicht aufgspürt um die Familienruhe nicht zu stören.


Herbstfarben im WaldHerbstfarben im Wald

Schon mehrfach habe ich über die Sturmschäden im Lärchenhain in BALDWALD EINS berichtet. Neben regelrecht entwurzelten und gebrochenenen Lärchen gibt es auch mehrere die gebogen nach dem Sturm stehen blieben. Erstaunlich die Elastizität dieses Holzes! Spannend war danach da die Frage, ob die gebogen Lärchen so weiterwachsen würden. Und siehe da, wenige Monate später haben einige wenige es geschafft und sind weiter am Leben. Erkennbar an dem frischen Nadelaustrieb. Wir werden sie so wachsen lassen und bitten alle BALDWALD-Besucher/innen sie nicht zu begehen, auf ihnen zu balancieren oder sie per hadn, mit etwas Kraft hin-und-her zu schwingen. Das wäre auch nicht ganz ungefährlich.


Winterende

Es sind so die ersten Anzeichen des Winterendes zu sehen, aber wir dürfen uns auch nicht täuschen lassen: Schon mehrfach hatten wir auch noch nach Blatt- und Knospenaustrieb Anfang Mai noch Frost, also Temperaturen unter Null und die Pflanzen haben viel leiden müssen. Pflanzen haben viel leiden müssen. Viele Bäume stecken das ganz gut weg, wenn es aber dann Jahr für Jahr wieder passiert ist ihre Wachstumskraft doch sehr gemindert. Hier ein paar Eindrücke und kurze Texte zum Winterende 2023.

Herbstfarben im Wald Herbstfarben im Wald

Erste Wachstumanzeichen der Knospen bei den Lärchen. Dazu Flechten an ihnen, die jetzt mit einer wunderbaren Farbe erscheinen.

Herbstfarben im WaldHerbstfarben im Wald


10 Neue Vögelkästen an der Ostseite von BALDWALD ZWEI hängen, nun mal rechtzeitig bevor die Piepmätze auf Wohnungssuche gehen. Ob sie die doch etwas einfachen, eher an den sozialen Wohnungs-Reiheenbau erinnernden Kästen annehmen wird sich zeigen. Sie wurden jedoch mit Absicht mit Blick zur neuen Obstallee befestigt, damit die dort blattfressenden Maden als Futter gefunden werden.

Herbstfarben im WaldHerbstfarben im Wald
Zwei sehr untypische Baumerscheinungen: Links der Rest einer schon älteren Eiche, die bei den letzten Stürmen nicht mehr standhielt und mit vollem Gewicht auf einen Iluxbusch lag. Das hätte jener nicht verkraftet und so wurde die Eiche zersägt. Der Baumstumpf - im Knick durchbrochen - blieb stehen damit Tiere und Pilze sich ausleben können. Rechts das Ergebniss einer kräftigen Schlingpflanze, die bisher dem Baumwuchs standhielt. Irgendwann jetzt bald werden die Wulste des Baumes die Schlingpflanze aber umhüllen und sie dann quais lebendig einwachsen. Oh wie grausam...

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