Kann ich die Bäume besuchen?
▶ Baumpaten (und -patinnen) genießen uneingeschränkte Besuchs- und Zugangsrechte sowie Informations-, Film- und Fotorechte im neuen Wald. Das klingt zwar etwas banal, ist aber nicht so einfach zu realisieren, denn:▶ Es gibt keine offiziellen Wege in oder durch BALDWALD. Diese legen wir nicht an um keine (rechtlich bindende) Wegesicherung durchführen zu müssen. Es gibt aber eine Reihe von Trampelpfaden die sich im Laufe der Jahre gebildet haben und einen Besuch möglich machen. Auch die dichte Pflanzung und in Folge ein nur geringes Unterholz erleichtert einen Gang durch den Wald.
▶ Nur ein kleiner Teil - geschätzt so 20% - der Baumpaten
und -patinnen besuchen den Wald. Entweder liegt er doch zu weit von zu Hause
entfernt oder es ist auch eine zu verstehende Unsicherheit in so einen fremden,
dunklen und gemeinisvoillen Wald hineinzugehen. Wieviele jedoch tatsächlich
einmal vor Ort im Wald sind wissen wir nicht, es gibt ja keine Videoüberwachung
dort. Und nur scheinbar einzelne Paten sind schon mehrfach dort gewesen bzw.
nur von Einzelnen wissen wir das.
▶ Wegbeschreibungen, GPS Daten für die üblichen Landkarten
ermöglichen zwar das Fnden des Waldes, doch immer wieder wird auch telefonisch
Hilfe vor Ort erbeten.
Ist jeder Baum ein Patenbaum?
Im Prinzip ja aber einige wenige Bäume sind von einer Baumpatenschaft ausgenommen: Alle uralten und sehr großen Eichen, Birken, Kiefern und Fichten des Altbestandes (zwischen BALDWALD EINS und ZWEI) sowie alle Obst- und Nussbäume im südlichen Teil des Waldes. Auch bei der dem Wald vorgelagerten Obstalle sind keine Baumpatenschaften möglich da diese durch eine feste Gruppe angelegt wurde. Es sind heute noch etwa 5-6000 Laubbäume die als Patenbäume gewählt werden können.▶ Durch die überwiegend dichte Pflanzung der Bäume
(Abstand meist unter einem Meter, jedoch nicht bei Lärchen und beim Ahorn)
konnten sich die Bäumchen gegenseitig schützen: Feuchtigkeit wurde
im Wald gehalten und gegenseitiger Schatten verhinderte Austrocknungen und
Verbrennungen im Sommer. Zudem wurde ein Baumwachstum nach oben zum Licht
gefördert. Wir würden es wieder so machen.
▶ Die Folge dieser sehr dichten Pflanzung ist jedoch auch dass
einzelne Bäume im Laufe der Jahre absterben weil sie nicht genügend
Licht bekommen oder auch "entnommen" werden müssen um Nachbarbäume
bei der Ausbildung einer Baumkrone nicht zu behindern. Langfristig werden
nur 60 bis 70% der gepflanzten Bäumchen bleiben.
▶ Aus diesem Grunde gab es Anfangs den Tipp Patenbäume nicht
direkt neben anderen Patenbäumen auszuwählen damit diese in jedem
Fall stehen bleiben können. Dieser Tipp ist jedoch nie so richtig umgesetzt
worden, da die große Zahl an Bäumen (13.000 wurden gepflanuzt)
genügend Freiraum für eine eigene Baumwahl gibt. Bisher jedenfalls
haben wir keine unmittelbar benachbarten Patenbäume entdecken können.
Was ist bei einem Waldbesuch wichtig?
Bei Besuchen im Wald sind die verkehrs- und waldrechtlichen Vorgaben zu beachten. Dies sind insbesondere: direkter Zugang nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad (Parkmöglichkeit ca. 1000m vor der Anlage). Und: Hunde sind durchgängig anzuleinen, es besteht Rauch- und Feuerverbot im Wald, Zelten und Camping ist nicht möglich. Es spricht aber Nichts dagegen z.B. eine Hängematte aufzuspannen und den Tag zu genießen. Müll gehört nicht in den Wald. Es dürfen keine Grabungen oder Verpflanzungen vorgenommen werden, Tierbehausungen, Vogelkästen etc. sind in Ruhe zu lassen.Darf ich meinen Patenbaum kennzeichnen?
Paten können ihre Patenbäume individuell, dezent und ohne Einfluss auf das Wachstum des Baumes kennzeichnen, z.B. mit einem angehängten Namensschild, einem bunten Faden o.ä. Ein Anspruch auf eine besondere Art, Sorte, Lage und/oder Baumgröße des Patenbaumes besteht aber nicht, doch die meisten Baumarten sind noch in ausreichender Zahl vorhanden. Einzig bei den Eschen wird es eng.Darf ich in BALDWALD Pilze sammeln?
Die Mitnahme von Nüssen, Äpfeln, Früchten, Samen, Blüten, Zweigen, Blättern, Pilzen, Moose ist in kleinem Umfang für den eigenen Bedarf möglich. Die Entnahme von größeren Mengen und speziell auch von Feuerholz aber nicht. Bei Interesse können sich Baumpaten und -patinnen aber gern bei uns melden.Entstehen mir weitere Kosten?
Durch die Patenschaft entstehen keine weiteren, zukünftigen Kosten, ebenso keinerlei Anliegerpflichten. Paten brauchen keine Pflichtbeiträge zum Erhalt der landwirtschaftlichen Wege (Wegverband), zum Erhalt (dem Ausbaggern!) der Wassergräben (Wasserverband), zu den Forstverbänden, Berufsgenosssenschaften, Versicherungen oder andere Steuern und Abgaben zahlen - zahlen alles wir. Ebenso werden Kosten von evtl. notwendigen Nachpflanzungen einzelner Bäuem oder Baumgruppen von usn getragen.Erhalten Baumpaten etwas von den Waldeinnahmen?
Paten erhalten keinerlei Einnahmen aus z.B. den uralten Salzrechten der Flächen (ein sehr spannendes Thema!), der Verpachtung der Jagdrechte oder evtl. zukünftiger Einnahmen aufgrund gewährter Windrechte. Ebenso werden mögliche Einnahmen aus späteren Holzverkäufen - die aber nicht geplant und beabsichtigt sind - nicht an Paten und Patinnen ausgezahlt.Ist es mein Land und mein Baum?
Die Patenschaft berechtigt zu keinem Eigentumsanspruch, sie kann nicht im Grundbuch eingetragen werden, sie ist nicht übertragbar, vererbbar, veräußerbar oder handelbar. Es besteht kein eingetragens Flurstück für die einzelnen Baumpaten und -patinnen, nur der Wald insgesamt ist ein eingetragenes Flurstück (Flurstück 96/1, Flur 8, Gemarkung Hülsen).Kann ich die Bäume kaufen?
Einzelne Bäume nicht, aber: Paten haben ein späteres Vorkaufsrecht, d.h.: Sollten einzelne Bäume, Baumreihen oder Teilflächen irgenwann einmal verkauft werden, haben Paten mit bestehender Üatenschaft bei gleichem Angebot Vorrang. Es ist aber unrealistisch einzelne Bäume zu erwerben, denn dafür müssten Vermessungen und Flurstückeintragen vorgenommen werden. Das ist teuer! Alternativ könnten dauerhafte Pachtverträge, eine Stiftung oder auch eine genossenschaftliche Lösung realistisch sein. Wir arbeiten dran.Werden Patenbäume gefällt?
Unser Ziel ist es alle Patenbäume langfristig zu erhalten. Jedoch werden bei den Durchforstungen der kommenden Jahre / Jahrzehnte auch einzelne Bäume entfernt werden müssen weil sie zu sehr das Wachstum Anderer behindern. Wir gehen dabei sehr zurückhaltend vor und werden den wirtschaftlichen Erfolg des Waldes nicht in den Mittelpunkt dieser Arbeiten stellen. Konkret heist das z.B. das in BALDWALD nicht nur die geraden Stämme Vorrang haben; wir mögen auch unsere schiefen, verzweigten und verschränkten Bäume und lassen sie stehen.Warum nicht den Wald sich selbst überlassen?
Ein völliges sich selbstüberlassen der Bäume incl. Betretungsverbote ist nicht unser Ziel. Dafür haben wir verschiedene Gründe, zwei davon:Die damalige enge Bepflanzung, teils in Abständen <1 Meter, hat die jungen Bäume vor Trockenheit und Hitze entscheidend geschützt. Sie war richtig. Zudem wurden Pflanzen-Konkurrenten ferngehalten und so ein gesundes, vitales Wachstum in den ersten Baumjahren ermöglicht. Die Folge sind aber jetzt und zukünftig Durchforstungsarbeiten wenn nicht viele Bäume in ihrer (notwendigen) Kronenentwicklung geschwächt und evtl. später absterben sollen.
Umfassende Besuchs- und Aufenhaltsmöglichkeiten im Wald sind nach unserer Erfahrung eine Voraussetzung für soviele Baumpatenschaften, auch wenn längst nicht alle Baumpaten den Wald besuchen (können). Ein völliges unter-Schutz-stellen des Waldes würde viele Baumpaten und auch ein neues Kennenlernen der Natur verhindern.
Was passiert wenn z.B. der Wald brennt?
Es bestehen keine Ersatzansprüche der Baumpaten bei Totalverlust der Anlage aufgrund höherer Gewalt (Unwetter, Naturkatastrophen, Feuer,..). Angesichts der zunehmenden Klimakrise sind auch vermehrt Auswirkungen auf BALDWALD zu erwarten. Erste Baumverluste gab es schon im Frühjahr 2021 durch sehr starke Windböen. Ca. 100 schon recht große Lärchen hielten diesem Wind nicht stand. Unsere Absicht ist es auf Totalschäden durch Neuanpflanzungen zu regaieren, was aber notwendige Finanzen und Motivationen erfordert. Wir hoffen nicht dass wir jemals in diese Situation kommen.Darf ich einen Baum selber pflanzen?
Da immer wieder auch einzelne Bäume absterben sind Nachpflanzungen in der ansonsten voll belegten Landfläche möglich - auch für und mit Paten und Patinnen. Neue junge Einzelbäume müssen aber wegen des hohen Wildbestandes extra eingezäunt werden. Es spricht aber auch Nichts dagegen Baumarten zu wählen die bisher nicht in BALDWALD vertreten sind. Einzelen Exoten können bei rund 13.000 regional heimischen Bäumen den Wald nicht durcheinaner bringen.Jedoch: Immer wieder erreichen uns Anfragen über einen neuen Platz in BALDWALD für zu gross gewordene Gartenbäume. Da lassen wir lieber die Finger von, denn ältere Bäume zu verpflanzen ist schwierig, erfordert spezielle Maschinen und eine intensive Pflege in der Anwuchsphase. Da sind wir überfordert.